Lohnverhandlung -
Vier Tipps zu Ihrer Gehaltserhöhung

1. Wieso bekommen Sie den Lohn, den Sie kriegen?

Beim Berufseinstieg oder auch beim Jobwechsel beeinflussen verschiedenste Faktoren Ihren Lohn. Zum Berufsstart erweisen sich Studienabschluss, Fächerwahl und die bisherige Erfahrung aus beispielsweise Praktika oder relevanten Werkstudententätigkeiten als Einflussfaktoren für den Einstiegslohn.

Bei Jobwechseln ist der aktuelle Lohn zusammen mit den bisherigen Erfahrungen und deren Relevanz für die zukünftige Position eine gute Grundlage für Lohnverhandlungen.

Viele Faktoren nehmen, unabhängig davon, ob Sie gerade ins Berufsleben einsteigen oder die Stelle wechseln, übergreifend Einfluss auf Ihren Jahreslohn. Hier sind zum einen Ihre (hierarchische) Position, Führungserfahrung, Branchenunterschiede, regionale Lohngefälle, Tarifgruppen sowie Unternehmensgrösse zu nennen.

Aus verschiedenen Studien ergibt sich beispielsweise, dass die Pharma- und Medizintechnikbranche, Banken oder die Investitionsgüterindustrie Segmente sind, in denen attraktive Gehälter gezahlt werden, wohingegen Einzelhandel, Gastronomie und Handwerk zu den weniger lukrativen Branchen zählen.

Generell sollten Sie bei der Lohneinschätzung auch immer die aktuelle wirtschaftliche Lage sowie den Wettbewerb auf dem Stellenmarkt in Ihre Kalkulation mit einbeziehen.

2. So führen Sie erfolgreiche eine Lohnverhandlung

Wie bei allem, bei dem Sie erfolgreich sein möchten, ist eine gute Vorbereitung notwendig. Erkundigen Sie sich nach Ihrer Ausbildung oder dem Studium über das Lohngefüge in Ihrer Berufsgruppe oder Branche. So können Sie besser Ihren Einstiegslohn für Ihre erste Festanstellung einschätzen. Eine perfekte Quelle sind Berufsverbände, Branchenreports, Lohnrechner oder regionale Arbeitsvermittlungszentren.

Wenn Ihre Gesprächspartner und -partnerinnen im Vorstellungsgespräch (vor Ort oder in einem Online-Vorstellungsgespräch) nicht ohnehin das Lohnthema ansprechen, sollten Sie unbedingt danach fragen. Selbst, wenn Sie keine Einladung zu einem zweiten Gespräch oder auch kein Angebot bekommen, haben Sie für Folgegespräche einen Vergleichswert.

Wenn Sie sich vorher gut informiert haben, sollte es Ihnen leicht fallen, Ihre Lohnvorstellungen zu nennen. Manchmal werden Sie in der Stellenausschreibung bereits um die Nennung Ihres Wunschlohns gebeten – werden Sie dann zum Gespräch eingeladen, können Sie davon ausgehen, dass Ihre Forderungen im Rahmen der Budgetspanne des Unternehmen liegen.

Haben Sie bei jeder Lohnverhandlung Ihren Ziellohn – inkl. aller Zusatzleistungen – im Blick. Machen Sie sich aber auch Gedanken über Ihre Untergrenze und passende Argumente dafür, sollte es zu einer harten Verhandlung kommen. Für Einsteigerinnen und Einsteiger gilt: Einen Verhandlungsspielraum gibt es bei den meisten Positionen und Unternehmen, entweder in harter Währung oder auch in Form attraktiver Zusatzleistungen. Sind Unternehmen sehr klar in ihrer Aussage, können Sie auch zu diesem Zeitpunkt schon eine Lohnverhandlung nach der Probezeit verhandeln. Als Faustregel gilt: Ein Spielraum von 2000 CHF bis 5000 CHF pro Jahr ist auch bei Einsteigerpositionen möglich.

Attraktive Zusatzleistungen können sein:

  • Kostenloses Essen, Essensgutscheine, vergünstigtes Essen in einer Kantine
  • Kostenlose Getränke
  • Zuschuss für ÖV (Halbtax-Abo, GA)
  • Mitarbeiter-Sportprogramme/vergünstigte Mitgliedschaften in Sportvereinen oder Fitnessstudios
  • Homeoffice
  • Firmenwagen
  • Kostenlose Parkplätze
  • Kinderbetreuungskosten-Zuschuss/Betriebskindergärten
  • Betriebliche Altersvorsorge

3. Lohnverhandlung bei einem Jobwechsel

Als Jobwechsler befinden Sie sich bei Lohnverhandlungen in einer angenehmeren Situation. Sie können, ausgehend vom aktuellen Lohn, bei einem Positionswechsel mit einer Steigerung von zehn bis 15 Prozent rechnen. Ausserdem haben Sie einen Vergleichswert zum aktuellen Job inkl. Arbeitszeit und Zusatzleistungen. Legen Sie sich passende Argumente zurecht. Argumentieren Sie beispielsweise mit Ihren Erfolgen im aktuellen Unternehmen sowie mit Ihrer weitreichenden Erfahrung.

Sollten Ihre Vorstellungen nicht realisierbar sein, bewerben Sie sich weiter, bis Sie die passende Position finden, bei der das Gesamtpaket stimmt. Sollte es gerade keine passende Stelle geben, kann auch eine Initiativbewerbungen bei Ihrem Wunschunternehmen imponieren. Sie können genauso gut aber auch in Ihrem aktuellen Job in die Gehaltsverhandlung gehen. Wichtig ist dabei vor allem eines: Verkaufen Sie sich nicht unter Wert. Das kann bei der anderen Partei oft Fragen aufwerfen und macht den Eindruck, als seien Sie selbst nicht von sich überzeugt.

Bei jeder Lohnverhandlung, ob zum Berufseinstieg, innerhalb des aktuellen Arbeitsverhältnisses und auch bei einem Jobwechsel, gilt: Bleiben Sie selbstbewusst, legen Sie sich passende Argumente zurecht, kennen Sie Ihre Untergrenze und planen Sie mögliche Zugeständnisse Ihrerseits vor dem Gespräch.

4. Einstiegslöhne und Lohnsteigerungen

Einstiegslöhne können je nach Position, Unternehmen, Branche und Region variieren. Studien zeigen beispielsweise, dass Einsteiger in kleinen und mittelständischen Unternehmen durchschnittlich bis zu 8.000 CHF weniger verdienen als Berufseinsteiger im Konzernumfeld.

Auch mittel- bis langfristig schlagen sich Studienabschluss, Auslandserfahrung und Zusatzqualifikationen in Lohnsteigerungen nieder.

Im schweizweiten Schnitt lag die durchschnittliche Nominallohnsteigerung 2015 bei 0.4 Prozent und die Steigerung der Reallöhne dank negativer Teuerung um 1,5 Prozent. Die Prognose für 2017 geht von einer nominalen Lohnsteigerung von 0.8 Prozent aus.

Dies vorausgesetzt können Sie bei Ihren Kalkulationen eine jährliche Lohnsteigerung von rund einem Prozent mit einbeziehen. Bei Positions- oder Unternehmenswechsel sind dies rund vier bis zwölf Prozent.

Wichtig ist, dass Sie sich im aktuellen und natürlich auch im zukünftigen Job beweisen müssen, um bei Lohnverhandlungen auch plausibel argumentieren und erfolgreich sein zu können

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